Ich wollte schon immer ein schwarzes Lederhemd haben. Deswegen habe ich einfach mal gegoogelt und bin auf JP1880 gestoßen.
Schwarzes glattes Leder, klassisch einfach, so stellte ich mir das vor.
Auf der Produktseite sieht das dann so aus:
Ein bisschen nachdenklich haben mich die Bewertungen unterhalb des Lederhemds gemacht. Offensichtlich entsprachen die Bilder nicht unbedingt dem, was geliefert wurde.
Ich hab’s mir dann einfach bestellt.
Sehr hilfreich fand ich den Größenberater, der in einem Dialog ein paar Daten zu deiner physischen Erscheinung abfragte und dann eine passende Größe empfahl.
Die Lieferung erfolgte schnell.
Erster Eindruck vom JP1880 Lederhemd
Ich hatte zwei Lederhemden in zwei Größen bestellt. Dem Größenberater vertraute ich zwar. Aber ich hatte da so meine Erfahrungen mit Hemden gemacht. Vor allem die Länge war oft ein Problem.
Ich packte zuerst das Hemd in der empfohlenen Größe aus. Tatsächlich … es passte gut!
Da konnte ich mir das Anprobieren des zweiten Hemdes schenken. Deswegen blieb es auch in seiner Plastikhülle.
Ein bisschen unangenehm war der sehr starke Geruch nach dieser Leder-Imprägnierung, die ihr von neuen Lederprodukten sicher kennt. Manche stehen drauf, aber ich fand es doch ein wenig penetrant. Gut, das wollte ich nicht negativ bewerten. Der Geruch würde schon mit der Zeit verfliegen.
Das Hemd kann grundsätzlich normal als Rauhlederhemd (Velour) oder auf links gedreht als Glattlederhemd (Nappa) getragen werden. Aber halt … dazu komme ich noch.
In der einen Brusttasche fand ich den folgenden Zettel:
Hm … da hat wohl nach einer Rücksendung im Sommer 2021 die Qualitätssicherung versagt. Ein Hinweis darauf, dass dieses Hemd mindestens 1 Jahr alt war und zweitens bereits von jemanden getragen worden ist.
Ein etwas genauerer Blick auf das JP1880 Lederhemd
Wie sah das nun aus mit dem Wendehemd? Zuerst einmal die Velourversion. Okay, war soweit in Ordnung, Brusttaschen vorne in Ordnung, Knöpfe wie gewohnt, passte gut. Die Nähte irritierten mich ein wenig.
Und wie war es mit der von mir bevorzugten Glattlederseite?
Also, die Nähte sahen ziemlich dilletantisch aus:
Die Lederteile waren mit einer einfachen Naht durchgenäht und die überstehenden Ränder waren nicht vernäht. Das wirkte überhaupt nicht professionell. Wer es mag … das war natürlich auf beiden Seiten der Fall. Wie eine Naht aussehen sollte, zeigt euch das Bild meiner hochwertigen Lederjacke:
Gut, vielleicht ging das nicht anders, wenn man das Hemd wenden können möchte. Mir erschien dieses Wendeargument aber eher als Mittel, um über die schlechte Qualität der Nähte hinwegzutäuschen.
Denn ein Problem blieb: die Knopfleiste vorne war nun verkehrt herum, also so, wie es bei Blusen für Frauen üblich ist. Es machte mir erhebliche Probleme, die Knöpfe zuzuknöpfen. Das war sehr unpraktisch.
Die Brusttaschen, die in der Velourversion noch funktionsfähig waren, existierten in der Glattlederversion aber nicht mehr.
Hier mal zum Vergleich einmal die Velourlederseite:
Alles okay!
Und nun die Glattlederseite:
Keine Tasche vorhanden, nur angedeutet durch die Naht von der anderen Seite. Und nein, die Tasche war nicht einfach nur zugenäht. Es existierte auf dieser Seite keine Tasche. Das bewies mir, dass dieses Lederhemd nie wirklich als Wendehemd konzipiert worden ist. Stattdessen war das wohl eine Erfindung des Marketings, um eine schlechte Qualität zu einem Extra-Feature umzudefinieren.
Fazit zum Lederhemd
Mich konnte das Lederhemd von JP1880 leider nicht überzeugen. Ich bedauere das. Beide Hemden werden deswegen wieder zurückgeschickt.
Falls von euch jemand eine gute Quelle für ein wirklich tolles Lederhemd (schwarz, glatt) kennt, freue ich mich sehr über eure Empfehlung, entweder hier in den Kommentaren oder direkt per E-Mail.
06.08.2022 – Ergänzung: Ich habe auf der Produktseite bei JP1880 eine negative Bewertung eingereicht. Daumen hoch dafür, dass ihr die Bewertung zugelassen habt!