Obwohl ich natürlich in diesem Blog vor allem über Themen (bezüglich Schule) schreibe, die mich ärgeren, so gibt es sie doch, die engagierten, die nachdenklichen, die hinterfragenden Lehrer.

Im Schulspiegel wurde gestern das Interview mit dem Lehrer Arne Ulbricht veröffentlicht.

Er ist wohl durch halb Deutschland nomadisiert, immer auf der Suche nach einer Beschäftigung als Lehrer. Irgendwann hatte man ihm den Status eines Bemanten angeboten. Er probierte es eine Zeitlang aus, bittet dann aber, den Beamtenstatus wieder aufzuheben.

Seine Begründung:
Lehrer gelten immer noch als faul. Ihr Ruf würde sich schlagartig verbessern, wenn sie nicht mehr verbeamtet wären. Außerdem wäre es gesamtgesellschaftlich gerechter. Lehrer sollten nach Engagement bezahlt werden. Jemand, der Leistungskurse leitet, nebenbei einen Schüleraustausch organisiert und haufenweise Klausuren korrigiert, sollte mehr verdienen als seine Kollegen, die im Schulbetrieb weniger Aufgaben übernehmen.

Absolut richtig!

In meinem Artikel „Klasse Lehrer“ habe ich ebenfalls gefordert, dass Lehrer leistungsgerecht bezahlt werden müssen. Jeder Lehrer sollte die Chance erhalten, sein Gehalt durch Engagement zu verbessern. An unseren Schulen wollen wir nur engagierte Lehrer haben! Das motiviert auch besonders Referendare, die ja oft erst den Schock des echten Berufslebens als Lehrer überwinden müssen, wenn sie es denn überhaupt packen. Die Aussicht auf ein gutes Gehalt durch Engagement hilft ganz bestimmt dabei.
Arne Ulbricht hat seine Erfahrungen als Lehrer in einem Buch niedergeschrieben. Ich habe es selber noch nicht gelesen, möchte es hier aber dennoch erwähnen.

Wie heißt es dort?

„Das Buch ist sowohl ein leidenschaftliches Plädoyer für ein einheitliches Schulsystem als auch eine kämpferische Polemik gegen das Elend der Verbeamtung Und schließlich ist es auch eine Liebeserklärung an einen verrückten und nie langweiligen Beruf, über den jeder Mensch eine eigene Meinung hat.“

Arne Ulbricht verfügt über eine eigene Website.