Lest bitte zuerst meine Vorbemerkungen zum Thema Netzhautablösung.
Freitag, 4. Tag nach der Operation meiner Netzhautablösung.
Inzwischen ist eine Woche vergangen, seitdem ich die Diagnose Netzhautablösung erhalten habe. Seit Mittwoch bin ich bereits wieder zu Hause.
Langweiliger Tagesablauf
Natürlich ließ ich weiter von den Perry-Rhodan Hörspielen berieseln. Von denen hatte ich noch eine ganze Menge. Es handelt sich dabei um ein aufwendig produziertes Hörspiel auf insgesamt 42 CDs, das den Handlungsrahmen mit dem Titel Sternenozean der Hefte 2200 bis 2299 (aktuell ist die Serie bei über 2600 Heften angelangt) umfasst. Sehr zu empfehlen für alle, die der Science Fiction etwas abgewinnen können. Vorkenntnisse über die Perry Rhodan Serie werden nicht benötigt.
Jede CD hat eine Spielzeit von ca. 1 Stunde. Nur CD 42 ist eine Doppel-CD mit 140 Minuten Spieldauer. Insgesamt dauert das Hörspiel also etwa 43 Stunden. Viel Vergnügen!
Aber wer hört schon 43 Stunden lang durchgehend ein Hörspiel?
Ich jedenfalls musste mich heute um die Organisation des Augenarzt-Termins kümmern. Außerdem ist einiges an Papierkram liegengeblieben, das auch mal erledigt werden wollte.
Wir haben tolles Wetter. Es ist zwar kalt, aber die Sonne strahlt von einem blauen Himmel. Das bekommt meinem angeschlagenen Gemüt sehr gut.
Inzwischen habe ich mich auch wieder kurz ins Internet getraut. Es ist sehr anstrengend und besonders gut lesen kann ich (noch?) nicht. Ich mach das immer nur kurze Zeit und ruhe die Augen dann wieder aus.
Vor allem habe ich einen Blick auf die LMU Augenklinik geworfen. Einige der Informationen sind schon in die Berichte der zurückligenden Tage eingeflossen.
Dazu gehörte auch die Beschreibung der Operationsmethode, die bei mir angewandt wurde, nämlich die Plombenchirurgie. Dabei scheint es sich wohl um eine durchaus häufig angewandte Methode zu handeln, eine Netzhautablösung in den Griff zu bekommen.
Weiter habe ich mir einige Profile der Ärzte der Augenklinik angesehen. Unter anderem konnte ich etwas über meinen Operateur Dr. Wolf erfahren. Natürlich stieß ich auch auf das Profil der von mir nicht so geliebten Ärztin Frau Dr. M., das ich allerdings nicht verlinken werde.
Ich möchte gerne im Internet recherchieren, ob es noch andere Augenkliniken oder Sanatorien in Oberbayern gibt und wie sie von Patienten bewertet werden. Vor der Operation meiner Netzhautablösung hatte ich dazu ja keine Zeit mehr. Für den Fall, dass ich mal wieder ins Krankhaus muss, möchte ich aber wissen, ob es alternative Kliniken gibt, die möglicherweise mit den Patienten besser umgehen. Andrea hat sich dazu schon mal etwas im Internet umgesehen. Anscheindend hat die
LMU Augenklinik in München gar nicht mal einen schlechten Ruf. Allerdings streuen die Bewertungen der Patienten von gut bis mangelhaft sehr breit. Mir ist bewusst, dass Bewertungen im Internet immer sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Man muss die Beurteilungen immer zusätzlich interpretieren, aber für einen allgemeinen Eindruck sollte es reichen. Aber in den nächsten Tagen oder Wochen möchte ich mir einen besseren Überblick verschaffen. In München gibt es wohl drei andere Augenkliniken.
Für einen möglichen weiteren Aufenthalt in einer Augenklinik möchte ich jedenfalls besser vorbereitet sein, als ich es letzte Woche war. Vielleicht gibt es ja eine Augenklinik, wo die Ärzte auch einmal mit den Patienten reden. Vielleicht gibt es eine Augenklinik, wo Venenzugänge nicht unhygienisch auf Gängen gelegt werden und das Blut den Stuhl hinunterläuft. Diese Erfahrung war für mich sehr überraschend, aber nicht im positiven Sinn. Möglicherweise ist das alles medizinisch völlig in Ordnung. Mir als Patienten hat das nicht sehr gefallen.
Aktueller Zustand nach der Netzhaut-Operation
Nach wie vor fühlt sich mein linkes Auge an, als hätten alle Augenmuskeln Muskelkater. Ich führe das auf die Überdehnung während der Operation zurück. Ein bisschen hat der Schmerz aber nachgelassen. Der zweite unangenehme Schmerz ist das stechende Fremdkörpergefühl. Auch das ist besser geworden. Das gilt aber nur solange, wie ich meine Augen ruhig halte. Fange ich an, mich irgendwie im Haushalt zu betätigen, wodurch sich die Augen zwangsläufig mehr bewegen, verstärken sich diese Schmerzen sofort wieder.
Ich bin nun in der Lage, das linke Auge öfter offen zu halten. Das Auge tränt auch bedeutend weniger als in den letzten Tagen.
Heute habe ich den Arztbrief gelesen, den die LMU Augenklinik für meine Augenärztin in Ebersberg vorbereitet hat. Darin wird sogar von drei Stellen an der Netzhaut gesprochen, die mittels Kryosonde vereist worden sind. Dort steht weiter, dass die Operation komplikationslos abgelaufen sei. Die aufgenähte Plombe würde gut dellen.
Mit der Sehleistung bin ich nach wie vor unzufrieden. Gut, ich bin auf dem linken Auge nicht blind. Darüber sollte ich mich eigentlich schon freuen, tue ich ja auch irgendwie. Immerhin kann ich weiterhin stereoskopisch (also räumlich) sehen. Das Bild im linken Auge ist deutlich dunkler als im rechten, schätzungsweise um 30 Prozent. Allerdings ist das Bild nicht an jeder Stelle des Gesichtsfeldes gleich dunkler, so dass sich insgesamt eine etwas fleckige Hell/Dunkel-Verteilung ergibt. Die Sehleistung wird erst der Augenarzt beurteilen können. Ich schätze sie auf vielleicht 10 bis 20 Prozent. Diese Zahl sagt aber auch nicht wirklich etwas aus, denn tatsächlich ist auch das Schärfe-Empfinden ungleichmnäßig. Entscheidend ist für das Scharfsehen aber nur der kleine Gelbe Fleck, der bei mir leider geschädigt ist. Auf andere scharfe Stellen im Gesichtsfeld kann ich nicht fokussieren. Das kann niemand.
Wenn ich zum Beispiel ein Wort lesen möchte, dann schaue ich genau auf dieses Wort. Das ist aber leider nicht scharf. Genau daneben wäre die Schrift scharf (also für meine Verhältnisse jedenfalls), aber wenn ich dort hinschaue, dann blicke ich ja wieder mit der Stelle der Netzhaut auf das Wort, die geschädigt ist. Verstanden?
Es ist auch egal, denn letztendlich kann ich mit dem linken Auge einfach nicht scharf sehen.
Mein rechtes Auge muss diesen Job übernehmen. Damit wird es noch wichtiger, dass ich eine vernünftige Brille auf der Nase habe. Wenn das Auge ausgeheilt ist, werde ich wohl mal eine Gleitsichtbrille ausprobieren. Aber im Augenblick wäre das hinausgeworfenes Geld. Bisher war ich der Meinung, dass ich mit zwei Brillen, eine fürs Nahsehen und eine fürs Fernsehen besser bedient sei. Der Nachteil ist, dass ich dauernd mit zwei Brillen herumhantieren muss.
Ob man mit einem Brillenglas für das linke Auge noch etwas Sehleistung herauskitzeln kann, weiß ich nicht. Das werden wir in ein paar Wochen sehen.
Ich bin gespannt, ob ich in Zukunft Gegenstände, die sich im linken Teil meines Gesichtsfeldes befinden, eher mal umwerfen werde als früher. Wahrscheinlich ist das auch nur eine Sache der Übung. Man sieht ja nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn, und das muss sich eben auf die veränderten Umstände einstellen.
Planung des Augenarzttermins
Ich habe mich dafür entschieden, mir einen Augenarzt in Erding zu suchen, weil wir doch wesentlich häufiger in Erding als in Ebersberg sind. So könnte ich Termine beim Augenarzt mit anderen Besorgungen zusammenlegen und unnötige Fahrereien vermeiden.
Natürlich habe ich wieder Tante Google um Rat gefragt, um einen Augenarzt in Erding zu finden. Besonders praktisch war, dass ich einen Augenarzt in der Nähe der S-Bahn Station fand. Denn in nächster Zeit würde ich nicht in der Lage sein, mit dem Auto dorthin zu fahren. An der S-Bahn Station war die Endstation der Buslinie, die von uns nach Erding fuhr. Den Namen des Arztes werde ich hier nicht bekannt geben, weil ich später nicht immer nur Positives berichten werde.
Zunächst konnte ich ohne Diskussion einen Wunschtermin erreichen, und zwar bereits am Montag um 14:30 Uhr. Das passte mir hervorragend, weil der Bus um 14:14 Uhr, fast direkt vor der Praxis anhielt (eine Station vor der Endstation).
Die Rückfahrt konnte ich natürlich noch nicht planen. Ich wusste nicht, wie lange ich in der Augenarztpraxis warten musste. Wahrscheinlich würden sie mir das linke Auge wieder weit tropfen. Laut den Bewertungen im Internet war aber nicht mit langen Wartezeiten zu rechnen. Es gab zwar nicht besonders viele Beurteilungen, aber die ließen mich hoffen, dass dieser Augenarzt kein Reinfall sein würde.
Da ich gestern meine Brille zerstört hatte, war ich besonders froh, dass ich diesen Termin so kurzfristig bekommen konnte. Ich brauchte dringend eine neue Fernbrille.
Beobachtungen zur Applikation der Augentropfen
Wenn ich die Augentropfen selber ins Auge träufele, passiert es mir immer wieder, dass ich nicht so hundertprozentig ins Auge treffe. Vor den Spiegel stellen kann ich mich nicht, weil ich dort ohne Brille nicht genug sehe. Ist eigentlich logisch. Zum einen bin ich kurzsichtig, zum anderen muss ich den Kopf ja in den Nacken legen, um die Tropfen ins Auge zu bekommen. Und schau du dann mal gleichzeitig in den Spiegel!
Am besten klappt es, wenn ich mich auf den Rücken lege. Der Tropfer soll das Auge nicht berühren, um eine Verkeimung zu vermeiden.
Glück haben diejenigen, denen eine zweite Person die Augentropfen ins Auge träufeln kann. Ich musste aber leider tagsüber alleine klarkommen. Sehr hilfreich waren die Kompressen, die ich mir gestern in der Apotheke gekauft hatte. Nicht jeder Tropfen traf exakt das Auge. Mit den Kompressen ließ sich die Flüssigkeit ganz sanft vom Auge abtupfen.
Offene Fragen zur Plombenchirurgie
Den Ablauf der Plombenchirurgie habe ich weitgehend verstanden. Aber zwei offene Fragen habe ich zur Zeit schon noch.
Erstens: die Plombe wird mit dünnen Nähten auf den Augapfel aufgenäht. Das Auge befindet sich ständig in ruckartiger Bewegung. Wie groß ist das Risiko, dass die Nähte selber reißen oder aus der Lederhaut ausreißen? Die Plombe ist dann nicht mehr am Augapfel fixiert und würde sicher Beschwerden machen. Wahrscheinlich müsste dann in einer weiteren Operation die Plombe entfernt oder neu aufgenäht werden.
Zweitens: Warum ist diese Plombe überhaupt notwendig? Das Ziel soll ja sein, dass sich die Netzhaut hinten am Augapfel anlegt. Dies wird aber dadurch erreicht das die Löcher durch die Kryosonde geschlossen werden und somit keine neue Flüssigkeit unter die Netzhaut gelangen kann. Wozu wird dann noch eine Plombe benötigt?
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