2022 war es soweit! Zurück nach Portugal, und zwar in meine Lieblingsstadt an der Algarve, nämlich Lagos. Aber nicht alleine, sondern zu zweit.
Zu Lagos gibt es beliebig viele Berichte im Internet. Ich verlinke hier aber nichts, weil praktisch auf allen Sites Werbung vorhanden ist. Falls du selber einen Bericht geschrieben hast und auf Werbung verzichtest, so melde dich gerne bei mir! Die Chancen stehen gut, dass ich deinen Link auf diese Seite setze.
Hier soll es aber gar nicht um den Ort Lagos gehen, sondern um das Hotel, das wir gebucht hatten.
Bei der Hotelauswahl hatten wir ein paar Anforderungen:
- Zentrum von Lagos sollte zu Fuß erreichbar sein
- keine Bettenburg, also eher kleines Hotel oder kleine Hotelanlage
- Pool nicht notwendig
- ruhige Lage
- angenehmer Blick, Meerblick nicht notwendig
Etwas eingeschränkt waren wir bei der Auswahl, weil wir relativ kurzfristig gebucht haben. Langfristrige Planungen hatten wir uns angesichts der Corona-Pandemie verkniffen.
Ein Favorit war das Hotel Dom Manuel.
Da gab es Zimmer mit Balkon mit Blick in einen tollen Garten.
Das Problem bei den Hotelbeschreibungen ist leider, dass es zwar hübsche Bilder gibt, aber keine Garantie, dass man in einem der fotografierten Zimmer landet. Ganz im Gegenteil gesellen sich zum Haupthaus oft weitere Nebengebäude, die ganz und gar nicht dem entsprechen, was wir uns so vorstellen. Auch die Zimmerkategorie hilft nur bedingt weiter. Will man sich bei anderen Reiseveranstaltern informieren, werden dort völlig unterschiedliche Zimmerkategorien verwendet. Die Bezeichnungen der Kategorien sind deswegen wenig hilfreich.
Nach vielen Recherchen bei verschiedenen Reiseveranstaltern, die oft wegen der miesen UX regelmäßig zu Frust und Wutausbrüchen führten, entschieden wir uns dann für das „Costa d’Oiro Ambiance Village„.
Es liegt auf dem Weg zur Ponte da Piedade, also schon etwas außerhalb der Altstadt. Der Weg zur Altstadt von Lagos schien aber bei mäßigen Temperaturen noch zu Fuß machbar zu sein, jedenfalls in die eine Richtung. Zurück ging es den Hügel rauf, was dann schon anstrengender sein konnte. Wir hatten uns ganz bewusst für den Mai als Urlaubszeit entschieden. Im Frühling ist es an der Algarve noch grün und noch nicht so heiß.
Das Meer
Apropos Auto: witzigerweise fanden wir dann direkt beim Hotel einen großen Kiesparkplatz, der mit Ladestationen ausgestattet war. Geht doch! Auf dem Foto sind die Ladesäulen nicht zu sehen. Erschienen mir jetzt nicht so besonders fotogen, findet man ja ohnehin an jeder Ecke. 😉 Tagsüber war der Parkplatz relativ leer, aber über Nacht war er schon ganz gut voll. Der Blick geht übrigens von der Straße über den Parkplatz runter zur Altstadt von Lagos. Das Meer kann man unterhalb des roten Pfeils erahnen. Rechts daneben die potthässliche Ruine des Hotels Golfinho an der Praia Dona Ana, das bereits vor mehr als 20 Jahren aufgegeben wurde.
Das Meer war übrigens für uns viel näher, nur sieht man das auf dem Foto nicht. Die nächsten Strände waren Praia Dona Ana, Praia Do Maryi und Praia do Camilo. Alle waren leicht zu Fuß zu erreichen.
Unser Mietauto war aber trotzdem ein Verbrenner.
Costa d'Oiro Ambiance Village
Hier die offizielle Beschreibung bei TUI:
Hotelbeschreibung
Das Hotel Ambiance Village Costa D’Oiro ist ein 4-Sterne-Hotel (Veranstalterkategorie) in Lagos, Algarve. Ambiance Village Costa D’Oiro wurde auf der Grundlage von 385 Hotelbewertungen mit 5,3 von 6,0 bewertet und hat eine Weiterempfehlungsrate von 90%.
Das erwartet Sie
Einfach … besonders! Das Hotel in Lagos an der Algarve zeichnet sich durch eine entspannte, komfortable Atmosphäre in erstklassiger Lage aus. Hier sind persönlicher Service und Kundenkontakt wichtig. Ganz einfach … besonders.
Lage & Umgebung
Das Hotel liegt in verschiedenen Komplexen verteilt in einem schönen Villen-Viertel in der Rua Costa d’Oiro im Südwesten von Lagos. Innerhalb der Anlage sind daher auch unterschiedlich lange Wege zurückzulegen. Ein idealer Ausgangspunkt zur romantischen Felsbucht „Praia Dona Ana“ (ca. 400 m) oder in die historische Altstadt von Lagos (ca. 15 Minuten Fußweg). Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel ca. 500 m von der Anlage entfernt, der Flughafen ist ca. 85 km entfernt. Transferzeit zum/vom Flughafen etwa 2 Stunden.
Das Hotel oder besser die Hotelanlage liegt (für mich) schon fast außerhalb von Lagos in einer ruhigen Seitenstraße. Es besteht aus einem Haupthaus und weiteren Häusern, die wohl aus Privatbesitz übernommen und dann zu Hotelzimmern umgebaut worden sind. Insgesamt entsteht so der Eindruck einer kleinen Wohnsiedlung.
Das bedeutet allerdings auch, dass man zum Frühstück sein eigenes Haus verlassen und zum Hauptgebäude hinübergehen muss. Wir empfanden das nicht als Nachteil.
Die Rezeption ist völlig entkoppelt vom restlichen Betrieb in einem der Straße zugewandten Raum. Wenn ihr da ankommen solltet, lasst euer Gepäck draußen stehen, denn von der Rezeption geht es nirgendwohin weiter. 🙂
Hinter dem Haus befand sich eine kleine, sehr private Poolanlage. Einige Hotelzimmer hatten direkt Zugang zu diesem Innenhof. Auf der anderen Seite befand sich das Restaurant und eine Bar. Morgens gab es hier auch das Buffet-Frühstück mit einer sehr guten Auswahl. Besonders gefallen hat uns, dass es einen extra Tisch mit rein regionalen Produkten gab. Daumen hoch dafür!
Ihr liebt Obst zum Frühstück für den leichten Start in den Tag? Hier seid ihr richtig! Jeden Tag gab es verschiedenes frisches Obst wie Ananas, Honigmelone, Wassermelone und andere Melonensorten, regionale Weintrauben, Orangen, Papaya, Äpfel und mehr.
Nicht zu vergessen den Sekt für den fröhlichen Start in den Tag!
Vom Platzangebot wurde es morgens um den Pool herum schon mal knapp. Es gab jederzeit die Möglichkeit, nach innen ausweichen, aber wer wollte das schon bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein? Das Personal war stets freundlich und sorgte sehr aufmerksam dafür, dass frei gewordene Tische sofort wieder neu genutzt werden konnten. Ein freundliches „Bom Dia“ seitens der Gäste (und dies sollte wirklich jeder Tourist hinbekommen) zauberte sogleich ein Strahlen in die Augen der Kellner und Kellnerinnen. Bis auf den einen jüngeren Hipster, der wohl kein Portugiese war und wohl nur als Hilfskraft vorübergehend dort arbeitete. Er war zwar nett, aber irgendwie sehr neutral und distanziert. Egal.
Eigentlich wollte ich ja gerne im Haupthaus wohnen, aber im Nachhinein bin ich ganz froh, dass wir in einem separaten Gebäude gewohnt haben. Die Balkone der Zimmer rund um die Poolanlage ließen doch etwas an Privatsphäre und Ruhe vermissen.
Ebenfalls im Freien stand ein Kaffeevollautomat und fauchte alle paar Minuten vor sich hin, wenn sich jemand von dort einen Kaffee holte. Ich liebte dieses Geräusch und den Geruch. Herrlich!
Die Hotelanlage war sehr üppig mit Pflanzen aufgehübscht, das fand ich klasse. Beim Spazierengehen stießen wir auf einen Nespera-Baum und naschten ein paar Früchte. Ich kenne sie eher mehlig, aber diese waren richtig süß.
So sieht er aus, der Nespera-Baum.
Für erfahrene Portugal-Kenner keine Überraschung, aber trotzdem erwähnenswert: die Anlage war sehr gepflegt und sauber.
Die Nebengebäude verfügten über eigene kleine Pools. Unser Haus hatte sogar einen voll klimatisierten Wellnessbereich beim Pool, sprich jede Menge Fitnessgeräte sowie eine Saune. Jawohl. Genutzt haben wir das nicht
Unser Zimmer 1614
Hier die offizielle Beschreibung … gebuchte Zimmerkategorie „Deluxe Doppelzimmer“, dann aber als „Deluxe Twin Room“ beschrieben.
Dreibettzimmer, Nichtraucherzimmer, Neubau, Gesamtanzahl der Räume in diesem Zimmertyp: 1, Aufteilung wie folgt: ein Schlafzimmer, drei Einzelbetten, Babybett ohne Gebühr, Anfrage notwendig, Klimaanlage: ohne Gebühr, individuell regelbar, kalt, warm, Safe: ohne Gebühr, Minibar: gegen Gebühr, Softdrinks, Wasser, alkoholische Getränke, Snacks, Telefon, Internet: WLAN/WiFi: ohne Gebühr, Fernseher: Flatscreen, deutsches Programm, Sat-TV, Reinigungsservice: ohne Gebühr, Badewanne oder Dusche, Regendusche, Föhn, Kosmetikspiegel, Balkon oder Terrasse.
Unser Zimmer lag im ersten Stock eines Nebengbäudes. Das Haus selbst sah aus wie ein ganz normales Wohngebäude. Das Zimmer der Kategorie „Deluxe Doppelzimmer“ war für zwei Personen ausreichend groß, aber etwas merkwürdig konstruiert. Es wirkte modern und sehr sauber. Die Fenster waren alle mehrfachverglast und verfügten über elektrische Rollläden sowie blickdichte Vorhänge. Wir hatten einen größeren Balkon mit Tisch, Stühlen und zwei Liegen. Ein weiterer Balkon diente mir nur als Lager für meinen Koffer. Denn für die Koffer gab es im Zimmer keinen Abstellplatz.
Wie sich herausstellte, war das Zimmer nachts sehr ruhig. Obwohl dies tatsächlich nicht ganz sicher war. Denn in Sichtweite gab es die Großbaustelle eines neuen riesigen Hotelkomplexes, etwas westlich von unserem Hotel. Dort standen früher schon zwei Hochhäuser, die aber abgerissen worden sind und nun anscheinend durch etwas Ähnliches, wenn auch Moderneres ersetzt werden sollten.
Direkt südlich angrenzend an das Grundstück unseres Hauses wurde eine neue Straße gebaut. Diese Baustelle lag in direkter Sichtlinie von unserem Balkon aus.
Tagsüber sorgte das durchaus für Lärm, aber nachts war alles super ruhig.
Natürlich war unser Zimmer klimatisiert. Und die Klimaanlage funktionierte sogar hervorragend. Ein Nachteil war, dass der Ventilator die Luft direkt auf das Bett blies. Nachts war das eher unpraktisch.
Das französische Doppelbett war sehr groß und bequem. Ich persönlich war sehr erleichtert, dass mir das Bett einmal nicht unterm Hintern zusammengebrochen ist.
Der Balkon ging nach Süden raus mit Blick auf den kleinen Pool und den Wellnessraum. Er war mit einem kleinen Tisch und zwei Stühlen sowie zwei Sonnenliegen mit dicken Auflagen ausgestattet. Nachteil war hier, dass der Balkon direkt in den Balkon des Nachbarzimmers überging und von dieser Seite her keine Privatsphäre bot.
Abends ließen wir den Tag gerne mit einem Glas Ouzo aus dem Duty Free Laden des Münchener Flughafens ausklingen. Kleine Teelichter verhinderten, dass ich dauernd die Gläser umstieß. Unterwegs vom Feld ausgeliehene Orangen und Mandarinen passten super zum Ouzo. Manchmal musste ein Sagres genügen. Oft wurde es ein bisschen windig auf dem Balkon. Irgendwie ganz angenehm, aber auf der erhitzten Haut dann doch schnell kühl.
Wir hatten im Zimmer überall hervorragende WLAN-Verbindung. Das gilt auch für den Rest der Hotelanlage.
Hier noch eine kleine Bildergalerie:
Umgebung des Hotels
Okay, das Hotel lag nicht in der Altstadt von Lagos. Muss ja kein Nachteil sein, denn in der Altstadt wuselte das Leben natürlich auch noch um Mitternacht.
Parken war gar kein Problem. Es gab ja den großen Kiesparkplatz vor der Tür. Obwohl wir sagen müssen, dass der dann spät abends doch gut belegt war. Aber auch das Parken direkt am Rand der kleinen Seitenstraße juckte hier niemanden.
Der Strand Praia Dona Ana mit der unsäglich hässlichen Hotelbauruine (quasi ein Mahnmal) war leicht zu Fuß erreichen. Zur Ponte da Piedade war es etwas weiter. Der Weg war aber ohne Steigung und deswegen leicht zu bewältigen.
Zur Altstadt mussten wir einfach der Nase nach den Berg runter in nördliche Richtung. Am besten geht man am Campingplatz vorbei und unter der N125 durch. Man kann aber auch oben bei der Feuerwehr die Hauptstraße queren.
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Gesamteindruck
Obwohl ich bezüglich der Hotelanlage etwas skeptisch war, sind wir uns einig, dass wir das Hotel weiterempfehlen können. Punkten konnte das Hotel auf jedem Fall mit der familiären Atmosphäre und dem sehr bemühtem Personal.
Rund um die Häuser gibt es Blumenrabatten mit blühenden Blumen. Ich mag das.
Ein Mietauto würden wir empfehlen. Wer im August in diesem Hotel wohnt, wird sich bei den dann üblichen Lufttemperaturen sehr schwer tun, um in die Altstadt zu kommen. Dazu ist das Hotel dann doch schon zu weit vom Zentrum entfernt.
In vielerlei Hinsicht hat uns das Zimmer überzeugt. Perfekt war es aber nicht. Irgendetwas ist halt immer. Nachts war es sehr ruhig und die Klimaanalage funktionierte perfekt. Das ist nicht immer so.
Das Frühstücksbuffet war super, das Abhängen zum Frühstück am Pool war sehr chillig. Das Abendessen war hingegen zwar gut, aber nicht ganz billig. Einmal haben wir das probiert, ansonsten mochten wir es aber etwas portugiesisch-bodenständiger. (Grübelt jetzt gerne darüber anch, was das bedeuten soll. )
Nachtrag Dom Manuel
Das Dom Manuel war ja, wie oben erwähnt, einer unser Favoriten bei der Auswahl eines Hotels. Wir sind einige Male am Hotel vorbeigefahren. Von außen gefiel uns die Lage gar nicht. Da waren wir froh, uns anders entschieden zu haben, auch wenn der Weg in die Altstadt von Lagos noch etwas länger war als vom Dom Manuel aus.
Eine Bewertung soll das trotzdem nicht sein. Weder haben wir das Hotel von innen gesehen, noch haben wir uns den Garten angesehen, der bei den Reiseveranstaltern immer so schön aussieht.