Ich bin vor ein paar Tagen auf das folgende Video gestoßen, in dem 80 Prüfungsfragen zur Professional Scrum Master 1 Prüfung inklusive Antworten gezeigt werden.
Das hätte ich gut im Dezember 2023 gebrauchen können. Trotzdem möchte ich es euch hier gerne verlinken. Vielleicht seid ihr auch gerade dabei, euch auf die PSM1 Prüfung vorzubereiten. Dann kann das hilfreich sein.
Wichtiger Hinweis:
Das folgende Video befindet sich auf YouTube. Dabei handelt es sich also um amerikanische Server und die sind deswegen laut DSGVO von vornherein böse.
Wenn ihr also nicht wollt, dass die Amerikaner mitbekommen, welche Videos ihr euch auf YouTube anschaut und dabei eventuell Daten von euch speichern, dann seht euch die Videos bitte auf gar keinen Fall an!
Professional Scrum Master I
Wie hätte mir denn das Video im Dezember helfen können?
Na ja, da habe ich mich selbst gerade auf die Prüfung vorbereitet.
Um die Prüfung zu schaffen, müssen online innerhalb von 60 Minuten 80 Multiple-Choice-Fragen beantwortet werden. 85% davon müssen mindestens richtig beantwortet werden.
Alle Fragen beziehen sich ausschließlich auf den gerade mal 13 Seiten langen offiziellen Scrum-Guide. Gut, den Scrum-Guide also auswendig lernen und das war´s dann. Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Erfahrung als Projektleiter im klassischen Projektmanagement hilft euch übrigens überhaupt nichts.
Über einige Konzepte und Antworten wird regelmäßig im Internet diskutiert. Da sind sich die Experten nicht immer ganz einig. Mit Logik sollte man also nicht an die Fragen herangehen. Es geht wirklich darum, den Scrum-Guide nicht nur zu lesen oder auswendig zu lernen, sondern zu verinnerlichen.
Deswegen sollte man sich auf die Prüfung auch sehr gut vorbereiten.
Das Video oben hilft sehr.
Auch von Scrum.org selbst gibt es die Möglichkeit, so einen Test durchzuspielen: Scrum Open – Assess your basic scrum knowledge. Die Testsimulation sollte man zur Vorbereitung viele Male wiederholen und die Fehlerrate dabei möglichst auf Null bringen.
Ich selber habe mir auf Udemy den Kurs Scrum Master (PSM 1) Prüfungsvorbereitung – 320 Fragen gekauft. Er bietet vier Testszenarien mit jeweils 80 Fragen, also insgesamt 320 Fragen. Auch hier gilt, dass man gut beraten ist, die echte Prüfung erst dann anzutreten, wenn man die Quote stabil über 90% hat.
Eine gute Vorbereitung ist deshalb wichtig, weil man den Test zwar beliebig oft wiederholen kann, ihn aber jedesmal wieder neu bezahlen muss (April 2024: 200 USD).
Weitere Infos gibt es direkt bei Scrum.org auf der Seite Professional Scrum Master™ I Certification.
Der Lohn der Mühe nach einem erfolgreichen Abschluss der Prüfung ist ein Eintrag in der offiziellen Datenbank von Scrum.org:
Und ein schönes Zertifikat zum Ausdrucken oder Weiterverteilen gibt es auch noch:
Agiles Projektmanagement
Wie schon weiter oben erwähnt, fragt die Prüfung zum Professional Scrum Master ausschließlich Wissen und Verständnis bezüglich des Scrum Guides ab.
Die Rolle des Scrum Masters ist sehr klar umrissen. Agiles Projektmanagement erfordert aber darüber hinaus viele weitere Kenntnisse und Kompetenzen.
Diese habe ich Ende 2023 durch eine zweimonatige Schulung erworben.
Eine Übersicht über den Kursinhalt zeige ich euch auf dem nächsten Bild:
Klar, hier gibt es viele Überschneidungen mit dem klassischen Projektmanagement. Von daher ist es hilfreich, wenn man sich vorher schon mit klassischem Projektmanagment beschäftigt hat.
IPMA® Level C – Certified Project Manager
Große Frage: Was will er uns mit diesem Bild sagen?
Ich habe mich seit dem Jahr 2000 mit professionellem Projektmanagement beschäftigt. Es geht jetzt nicht darum, in kleinen Gruppen den Titel „Projektleiter“ zu bekommen, um für ein Thema die Verantwortung zu übernehmen. Das gibt es in allen Firmen und das funktioniert oft sehr gut.
Aber manchmal ist es hilfreich, wenn alle im Team einen gemeinsamen Nenner, eine gemeinsame Sprache finden. Das erleichtert die Kommunikation sehr. Dafür gibt es Schulungen. Sagt dir der Begriff Stakeholder etwas? Wenn nicht, dann denk doch einmal darüber nach, an einem richtigen Training zum Projektmanagment teilzunehmen. Es macht meistens viel Spaß. Projektmanagement bedeutet immer Arbeit mit anderen Menschen und darum sind die meisten Projektmanagement-Lehrgänge eher wie ein Workshop gestaltet. Leider besteht immer mehr der Trand, Schulungen nur noch online durchzuführen. Gerade im Bereich „Projektmanagement“ halte ich das für einen falschen Ansatz. Präsenz ist wichtig!
Meine erste systematische und professionelle Schulung fand in Bad Tölz in einer wunderschönen Villa statt. Wo genau, weiß ich leider nicht mehr. Dem Kostenträger (Siemens AG) war es wichtig, dass alle Teilnehmer weit weg vom Arbeitsplatz in einer inspirierenden Umgebung zusammenkamen. Die Location war perfekt!
Die Schulung erstreckte sich gerade mal über eine Woche, war aber sehr intensiv. Meistens waren wir mit Gruppenarbeit und der Präsentation unserer Ergebnisse beschäftigt.
Die Teilnahmebestätigung habe ich immer noch:
Etwa ein Jahr später wurde diese Basisschulung durch einen weiteren Lehrgang zur Identifizierung und Bewertung von Fehlern ergänzt: FMEA.
Natürlich habe ich auch diese Teilnahmebestätigung aufgehoben. 🙂
Das war aber erst der Anfang. Kurz danach gehörte ich nicht mehr zu Siemens, sondern zu Infineon. Und der damalige CIO (jetzt bei der Firma Infineon Technologies) entschied, alle (wesentlichen) IT-Aktivitäten ab sofort über ein PMO zu organisieren und von professionellen Projektleitern durchführen zu lassen. Dazu wurden weltweit etwa 300 Mitarbeiter (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) mehr oder weniger gleichzeitig zu IPMA-zertifizierten Projektleitern ausgebildet.
Viele auf Level-D (Certified Project Management Associate), weniger auf Level-C (Certified Project Manager) und einige auf Level-B (Certified Senior Project Manager).
Ich selber wurde 2003/2004 in einem mehrmonatigem Lehrgang für die Level D und C ausgebildet. Die Schulung beinhaltete umfangreiches theoretisches Wissen auf Basis eines sogenannten Wissenspeichers. Bei der IPMA heißt das Individual Competence Baseline. Die ICB zeigt auf, welche Kompetenzen für die erfolgreiche Durchführung von Projekten, Programmen und Portfolios benötigt werden. Es handelt sich aber nicht um eine Schulungsunterlage, mit der diese Kompetenzen vermittelt werden.
Mit ihren 216 Seiten ist die ICB ein ganz anderes Kaliber als die 13 Seiten des Scrum-Guides. 😉
Neben dem theoretischen Wissen müssen für die Zertifizierung auch praktische Erfahrungen nachgewiesen werden. Formal geschieht dies durch Vorlage einer Projektakte zu einem fiktiven (oder realen) Projekt.
Das Ganze macht man natürlich nicht mal so eben nebenbei. In meinem Fall dauerte die Schulung 5 Monate. Dabei wechselten sich mehrwöchige Präsenzphasen mit selbstständigem Studium und Projektarbeit ab.
Auch dazu meine Teilnahmebestätigung:
Und wieder stellt sich die Frage nach dem Ergebnis.
Auch bei der IPMA gibt es eine Datenbank mit allen zertifizierten Projektleitern.
Hier findet ihr meine beiden Zertifikate:
Der Vollständigkeit halber gibt es jetzt hier auch noch die beiden Zertifikate.
Viele Kompetenzbereiche im Projektmanagement lassen sich noch durch eigenständige weitere Seminare verfeinern.
Eins davon war für mich 2005 die Schulung Requirements Engineering über vier Tage.
Aber das soll es dann auch mal mit den Zertifikaten gewesen sein. 🙂
Die blaue Glaspyramide
Bleibt noch die Frage, was es mit dem blauen Bild weiter oben auf sich hat.
Das ist meine Trophäe!
Nach dem anstrengedem Lehrgang und den Prüfungen haben wir alle gebührend gefeiert. Jeder von uns hat eine schmucke Glaspyramide in einer mit blauem Samt ausgeschlagenen Schatulle erhalten.
In das Glas hineingraviert ist eine Weltkugel und der Text IPMA Project Leader Level C.
Ein tolles Geschenk!
Die Pyramide ist natürlich nicht blau, sondern völlig durchsichtig. Auf dem Foto weiter oben habe ich eine entsprechend atmosphärische Beleuchtung gewählt. Sieht doch klasse aus, oder?