09. Juli 2023 – Heute geht es auf das Schiff
Guten Morgen!
Wir haben gut geschlafen! Ich hatte ja gestern Bedenken wegen der „verkehrsgünstigen“ Lage an einer Hauptstraße und an den Gleisen des Hauptbahnhofs.
Klar, die Fenster blieben zu. Und auf diese Weise blieb der Verkehrslärm draußen. Das Zimmer hatte eine Klimaanlage und deswegen wurde die Luft nicht stickig trotz der Sommerhitze.
Frühstück im Hotel
Für das Frühstück setzten wir uns wieder auf die Terrasse. Beim Durchqueren des Gastraums konnten wir schon das Buffet erspähen und eine junge Frau, die zwischen den Tischen herumturnte, also eine Servicekraft.
Leider war die junge Dame hoffnungslos überfordert. Das sorgte dann für etwas Frust am Morgen. Die Tische waren nicht eingedeckt, Kaffee stand auch keiner bereit. Nicht so schlimm, dann wäre er wenigstens heiß.
Uns wurde gesagt, dass das Hotel nicht damit gerechnet hatte, dass so viele Gäste gleichzeitig frühstücken wollten. Nun, die Anzahl der Übernachtungsgäste sollte bekannt sein, meine ich.
Das Frühstücksbuffet wirkte zwar auf den ersten Blick ordentlich, ließ dann aber an Auswahl zu wünschen übrig.
Wir kamen zurecht. Das Schiff würde erst heute Abend losfahren. Genug Zeit für einen Bummel durch Kiel und ein zweites Frühstück.
Der Check-Out verlief reibungslos und wir zogen von dannen in Richtung Hauptbahnhof. Diesmal ging es leicht bergab und es war auch noch nicht so warm.
Kofferabgabe
Unsere Koffer wollten wir nicht den ganzen Tag bei uns haben. Freundlicherweise bot AIDA uns einen Shuttle-Service direkt auf das Schiff bis zu unserer Kabine an. Und zwar vom Hauptbahnhof aus. Der Kofferservice war kostenlos. Das Shuttlen der Gäste selbst kostete eine kleine Gebühr, wäre aber in unserem Rail&Cruise enthalten gewesen. Wir wollten aber noch etwas in der Innenstadt spazieren gehen und verzichteten deswegen auf den Shuttlebus.
Wo ist der Stand von dem Shuttlebus?
Zunächst gingen wir davon aus, dass sich irgendwo im Bahnhof ein Stand befinden musste, der die Gäste quasi direkt bei der Ankunft per Bahn empfing. Also irrten wir im Bahnhof herum, fanden aber nichts. Immerhin war der Kieler Hauptbahnhof nicht so riesig und ist zudem ein Kopfbahnhof. Sehr viel zu suchen gab es also nicht.
Okay, also raus aus dem Bahnhof und vor dem Bahnhof suchen. Irgendwo in der Nähe von einem Kleinbus, so dachten wir. Wieder nichts.
Deswegen jetzt hier für euch der ultimative Tipp:
Wenn ihr aus dem Bahnhof herauskommt, dann haltet ihr euch gleich rechts und geht am Gebäude vorbei in Richtung Hafen. Nach wenigen Metern seht ihr den relativ unauffälligen Stand auf dem Foto.
Wenn ihr den erst einmal gefunden habt, ist der weitere Ablauf gewohnt professionell und bequem. Koffer abgeben, zum Anschied noch einmal leise „Servus“ zum Koffer sagen (wer wusste schon, ob wir die Koffer jemals wiedersehen würden) und mit beherztem Schritt weggehen … in die Innenstadt.
Mittagessen
Auf so ein richtiges Mittagessen verspürten wir keinen Appetit. Aber ein schöner Erdbeereisbecher mit Cappuccino wäre doch ganz nett bei dem Wetter.
Also setzten wir uns mitten in der Fußgängerzone in die Gelateria La Luna und bestellten uns je einen Eisbecher mit Erdbeeren.
Wie überall in Kiel waren wir wieder in Möwenbegleitung.
Einchecken
Ein bisschen Zeit hatten wir noch. Unser Check-in Timeslot war um 13:30 Uhr. Bei der Buchung musste man sich auf Timeslots für den Check-In festlegen. AIDA wollte damit errecihen, dass nicht alle (max.) 2500 Passagiere zur selben Zeit an Bord wollten. Denn der Check-In Prozess benötigte doch etwas Zeit pro Passagier.
Jetzt war es so um 12:00 Uhr herum und so langsam machten wir uns auf den Weg zum Schiff. Das war ganz entspannt. Unsere Koffer waren ja wahrscheinlich schon an Bord.
Wir gingen die gleiche Strecke am Hafen lang wie bereits gestern.
Und da war sie: die AIDAbella. Zumindest der Popo von ihr. 13 Decks hoch.
Links daneben seht ihr den Popo von „Mein Schiff 4“. Das Schiff hat eine ähnliche Größe wie die AIDAbella (ein bisschen länger, ein bisschen schmaler, 12 Decks) und ist ebenfalls für 2500 Passsagiere ausgelegt.
Vor dem Terminal liefen bereits viele Gäste herum. Einige mussten ihre Koffer erst noch einchecken. Das geschieht außerhalb des Terminals. Wir konnten aber direkt ins Gebäude hinein und freuten uns auf die klimatisierten Räume. Es war immer noch sehr heiß in Kiel.
Nur … ganz so schnell ging es dann doch nicht weiter.
Das Schiff ist schon recht beeindruckend, ein riesiges Hotel auf dem Wasser. Und dabei gehört diese Schiffsklasse bei AIDA inzwischen nur noch zu den mittelgroßen Schiffen.
Irgendwo oberhalb der gelben Rettungsboote war unsere Kabine. (Hüstel … allerdings auf der anderen Seite des Schiffs.)
Diese gläserne Ausbuchtung im mittleren oberen Teil des Schiffes ist übrigens das Theatrium, das sich über drei Decks und über die gesamte Schiffsbreite erstreckte.
Auf dem Foto kann man auch sehr schön erkennen, dass noch nicht alle Koffer an Bord waren.
Also gut, im Terminal waren wir schon mal. Und die Warteschlange war auch nicht besonders lang. Vorne kann man eine Treppe sehen. Da ging es hinauf in das nächste Stockwerk und dann rauf aufs Schiff.
Wir hatten ja unseren Timeslot um 13:30 Uhr und das Foto wurde um exakt 13:31 geschossen. Also alles bestens!
Dachten wir …
Tatsächlich brauchten wir noch etwa 1 Stunde, um tatsächlich an Bord zu gelangen.
Die Treppe war nur der Anfang. Das obere Stockwerk war fast vollständig mit Leuten gefüllt. Mit Absperrungen wurde die Warteschlange durch die Halle mäandert. Irgendwie fehlte uns die Fantasie dafür, dass diese Menschen wirklich alle denselben Timeslot gebucht hatten. Es wirkte sehr willkürlich und wurde auch nicht überprüft. Der gebuchte Timeslot für den Check-in scheint also nur symbolische Bedeutung zu haben.
Wegen der Menschen habe ich keine weiteren Fotos gemacht. Das macht datenschutztechnisch nur Probleme.
Irgendwann waren wir dann durch und wurden tatsächlich eingecheckt. Es wurde ein Foto gemacht, der Personalausweis wurde kontrolliert und die Bordkarte wurde ausgestellt.
Für die Organisation möchte ich dennoch eine Lanze brechen. Es ging eigentlich zügig und sehr professionell voran. Dafür, dass sich die Leute nicht an die Check-in Regeln halten, konnte die Crew ja nichts.
Wir jedenfalls hatten noch jede Menge Zeit, um uns einzugewöhnen. Das Schiff würde offiziell erst um 18:00 auslaufen.
Ein letzter Blick zurück zum Ostseekai. Von hier aus sah das Gelände schon ziemlich verlassen aus. Aber das täuschte. Bei dem großen weißen Zelt handelte es sich übrigens um die Kofferabgabe, die ich vorhin schon einmal erwähnt hatte. Die Boxen mit unseren Koffern befanden sich rechts außerhalb des Fotos.
Ein kleines Lächeln wurde uns mit diesem Aufkleber ins Gesicht gezaubert. Vom oberen Stockwerk des Terminals zum Schiff führte ein Gang durch die Luft, so ähnlich wie man das bei Flugzeugen kennt, also ein „Finger“. Wie das nautisch korrekt heißt, weiß ich leider nicht. Dort klebte der Aufkleber, den ihr auf dem Foto sehen könnt: „Lange gewartet, jetzt beginnt meine Reise – das ist Glück„
An Bord der AIDAbella
An Bord wollten wir erst einmal unsere Kabine finden und inspizieren. Dazu mussten wir durch diesen langen Gang auf Deck 7 gehen. Irgendwo sollte doch unsere Kabine sein.
Ah! Da war sie auch schon! Kabine 7154. Unsere Koffer standen direkt bei der Kabine an der Gangwand. Alles bestens.
Nach dem langen und nervigen Warten im Terminal waren wir inzwischen sehr entspannt.
Erste Eindrücke von unserer Kabine:
Na klar, die Kabinen sind recht eng. Auf der anderen Seite ist der Platz aber optimal genutzt. Christiane will erst einmal duschen. Da, wo sie steht, befindet sich links das Badezimmer und geradeaus die Kabinentür (also, auf dem Foto ist das auch links).
Die Getränke im Regal über dem Fernseher haben wir mit an Bord gebracht. Das war kein Problem. Obwohl die Taschen jedesmal per Röntgengerät durchleuchtet werden, wenn man an Bord kommt. Das würde auch später nach jedem Landgang der Fall sein.
Das war der Blick von der Kabine auf den Balkon hinaus. Zwei Stühle, ein kleiner Tisch, sogar eine Hängematte. Für zwei Leute genug Platz. Dahinter die Kieler Förde mit dem Blick auf Kiel-Gaarden.
Zur Orientierung: nach links geht es raus in die Ostsee, nach rechts geht es rein zu unserem Hotel. 🙂
Christiane hat dann auch gleich noch ein kurzes Video von der Kabine gemacht, das wir euch hier gerne zeigen möchten.
Aber zuerst ein wichtiger Hinweis:
Wichtiger Hinweis:
Für das folgende Video besitzt Christiane das Urheberrecht. Zwecks der Performance habe ich es auf YouTube hochgeladen. Das sind amerikanische Server und deswegen laut DSGVO von vornherein böse.
Wenn ihr also nicht wollt, dass die Amerikaner mitbekommen, welche Videos ihr euch auf YouTube anschaut und dabei eventuell Daten von euch speichern, dann seht euch das Video bitte auf gar keinen Fall an!
Und dann ging es auch schon gleich weiter zur Seenotrettungsübung. Dazu mussten wir uns auf Deck 5, Abschnitt F auf der Steuerbordseite mit angelegter Rettungsweste melden.
Das war früher auch schon mal anders. Da war es noch eine richtige Übung mit Sirenen, namentlichem Aufrufen an der Sammelstelle und aufgeregten Gefühlen.
Diesmal war das ziemlich entspannt: runter zur Meldestation (mit angelegter Weste), einmal die Bordkarte abscannen lassen und das war’s.
Die AIDAbella läuft aus – Sail Away
Kurz nach 6 (=18:00 Uhr) legten wir ab. Die AIDAbella stieß sich gemächlich, aber kraftvoll vom Kai ab und schob sich senkrecht zur Fahrtrichtung weiter in die Förde (Querstrahlsteueranlagen an Bug und Heck). Erst dann nahm sie Vorwärtsfahrt auf.
Auf dem Foto seht ihr das 68 Meter hohe Marine-Ehrenmal von Laboe. Davor liegt ein echtes U-Boot am Strand. Das kann man auf dem Foto nicht sehen.
Beim Auslaufen aus einem Hafen wird auf der AIDA immer das Lied „Orinoco Flow“ von Enya überall an Bord gespielt, auch bekannt als „Sail Away“. Das sorgt bei einigen Passagieren regelmäßig für feuchte Augen.
Christiane hat ein kurzes Video durch schutzige Fenster vom Pooldeck aus gedreht. Das möchten wir euch nicht vorenthalten. Aber bitte beachtet auch diesmal den wichtigen Hinweis, dass ihr euch das Video von amerikanischen Servers aus streamt.
Aber noch einmal zurück zum Marine-Ehrenmal in Laboe und dem U-Boot.
Als die AIDAbella sich langsam aus der Förde in Richtung Ostsee schob, konnten wir das U-Boot dann doch noch sehen. Es ist ein bisschen verwaschen, weil das mit dem Handy ziemlich weit reingezoomt ist.
Aber man kann es erkennen. Das U 995 ist ein echtes deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg und liegt dort schon seit 1972. Das Beste: es ist ein Museumsboot und man kann gegen Gebühr hindurchlaufen und das unheimlich beklemmende Gefühl der Enge erleben.
2020 waren wir im Urlaub in Schleswig-Holstein. WIr waren auch zum Baden in Laboe und haben uns das U-Boot angesehen. Hier mal ein besser aufgelöstes Foto, vom Wasser aus aufgenommen. Das ist dieselbe Perspektive wie die von der AIDAbella.
Wir standen noch eine ganze Weile oben an Deck und schauten auf die Kieler Förde, beobachteten vereinzelte kleine Boote, diskutierten über das, was wir an Land erspähen konnten und genossen die Seeluft.
Feiern an Bord der AIDAbella
Um 21:00 Uhr startete dann die erste große Feier an Bord, die Welcome Poolparty.
Zunächst stellten sich der Hotel Direktor und der Entertainment Manager vor.
Den Ausriss aus dem Bord-Flyer könnt ihr mit einem Mausklick vergrößern.
Der Willkommenssekt war kostenlos.
Gläser gab es übrigens auf dem Pooldeck keine. Stattdessen wurden die Drinks in täuschend echt aussehenden Kunstoffgläsern serviert.
So langsam wurde es dunkel, aber die Party ging natürlich weiter.
Unser erster (von vielen) Drink an Bord. Prost!
Super Lasershow! Tolle Animationen, tolle Farben! Leider habe ich kein Video davon gemacht. Sehr schade!
Getränkekarte in den AIDA-Farben. Sehr schön gemacht! Alle Getränke mit einem Punkt vor der Bezeichnung sind für uns kostenlos, also im Getränkepaket enthalten, und zwar in beliebiger Menge. Wer kein Getränkepaket gebucht hat, muss eben jedes Getränk separat bezahlen. Das geht völlig ohne Bargeld komplett über die Bordkarte.
Mit einem Mausklick könnt ihr die Getränkekarte vergrößern.
Einer von zwei Lautsprechertürmen auf dem Pooldeck. Alles etwas größer hier. 🙂
Während Christiane sich auf der Poolparty volllaufen ließ, trieb sich Sven schon wieder mit anderen Frauen herum!
(Beides nur Spaß.)
Die Dame im glänzenden Outfit ließ sich leider weder zu einem Drink noch zu einem Tänzchen noch zu irgendetwas anderem verführen. Tja …
Ja, watt is das nu?
Sterne in der Nacht? Ein anderes Schiff?
Nein, das ist die Großer-Belt-Brücke, die West- und Ost-Dänemark verbindet.
Kurz nach Mitternacht versammelten sich viele Hotelgäste, also Passagiere, vorne und hinten auf dem Schiff, um in tiefschwarzer Nacht mitzuerleben, wie die AIDAbella unter der Storebæltsbroen (so heißt die Brücke auf Dänisch) hindurchfuhr.
Nun sind Kreuzfahrtschiffe nicht besonders klein. Irgendwie schauten wir doch mit etwas Skepsis nach oben. Würden wir wirklich darunter durchpassen? Tatsächlich war die Durchfahrthöhe auf 65 Meter beschränkt.
Wir haben eine ganze Reihe von Fotos gemacht, aber sie sind unscharf und eben nicht sehr farbenfroh. Deswegen zeige ich hier nicht mehr davon. Lohnt nicht. Falls sich jemand von euch für diese gewaltige Hängebrücke interessiert, gibt es im Internet genug Infos und Fotos.
Für uns hieß es dann im Anschluss bald „Gute Nacht!„