Hinweis:
Die Vorbereitungen zur gemeinsamen Ausflugstour zum Kap und nach Sintra findet ihr in meinem Artikel Cabo da Roca und Sintra in Portugal – Vorbereitung.
Am südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands war ich schon oft, am Cabo de São Vicente. Aber am westlichsten Punkt war ich noch nie, also am Cabo da Roca. Sintra wiederum liegt nicht am Meer, sondern etwas landeinwärts und ist bekannt für seine Landschaft und für viele herrschaftliche Häuser, die früher privat, heute aber öffentlich zugänglich sind. Das waren die Ziele für den heutigen gemeinsamen Ausflugstag.
Ja, klar, gab es da noch den Leuchtturm, der den Schiffen signalisierte, dass sie mal nicht so nah ran kommen sollten. Besichtigen konnte man ihn allerdings nicht. Die Steilküste befand sich übrigens auf dem Foto links vom Leuchtturm. Das sieht dann so aus: Weiter oben beim Parkplatz gab es ein kleines Touristen-Informationsbüro. Dort konnte man Andenken kaufen, unter anderem auch ein Zertifikat, das einem den Besuch dieses wundervollen magischen Ortes bestätigte. Ich glaube, sie verlangten 11 Euro dafür. Ihr müsst mir eben auch ohne Zertifikat einfach glauben, dass ich tatsächlich hier war! Es bestand die Möglichkeit, sich etwas abseits des Hauptweges in die Landschaft hineinzubegeben. Ein Teppich aus Mittagsblumen (korrigiert mich bitte, wenn es sich um andere Blumen handelt) leuchtete grün und gelb, obwohl wir gar keine Sonne hatten. Achja … und schon fing es wieder an zu regnen. Wind und Regen trieben die Menschen schnell in ihre Busse und uns in das Touri-Geschäft. Dort konnte man sich halbwegs unterstellen. Ich habe es jedenfalls genossen, die Nase in den Wind zu halten und der Brandung da unten zu lauschen. Das Gequassel in diversen Sprachen von den Leuten um mich herum musste ich halt ausblenden. Ich habe mir noch ein wenig die schönen Erinnerungen angesehen, die man in dem Geschäft kaufen konnte, aber naja … Erinnerungen trage ich im Herzen und nicht in gekauften Kitsch-Fotos. (War das jetzt zu dick aufgetragen?) Ach, übrigens, auf dem Weg zum Kap habe ich an einer Abzweigung den Hinweis auf die Bar Moinho gesehen. Ihr erinnert euch? Geheimtipp. Das würde ich wiederfinden. Und morgen hatte ich einen freien Tag, an dem ich die Bar besuchen konnte.
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Am südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands war ich schon oft, am Cabo de São Vicente. Aber am westlichsten Punkt war ich noch nie, also am Cabo da Roca. Sintra wiederum liegt nicht am Meer, sondern etwas landeinwärts und ist bekannt für seine Landschaft und für viele herrschaftliche Häuser, die früher privat, heute aber öffentlich zugänglich sind. Das waren die Ziele für den heutigen gemeinsamen Ausflugstag.
Praia do Guincho
Wir fuhren also nach dem Frühstück alle zusammen los in Richtung Cabo da Roca. Die Fahrt ging immer an der Küste entlang. Kurz vorher kamen wir an dem sehr bekannten Strand Praia do Guincho vorbei und hielten kurz für eine Pause an. Im Augenblick regnete es gerade mal nicht. Aber zum Verweilen lud der Strand dennoch gerade nicht ein. So wurde die Pause für’s Rauchen und für ein paar schnelle Fotos genutzt. Der Strand war schön und bot am Rande einen Pinienwald mit der Möglichkeit zum Picknicken im Schatten. Ich konnte mir gut vorstellen, dass hier im Sommer viel los war.Cabo da Roca – das Ende von Europa
Nicht ganz das Ende von Europa … da draußen im Meer gab es ja noch die Azoren, die natürlich ebenso zu Europa (und Portugal) gehörten. Aber zumindest das westlichste Ende des Kontinental-Europas. Auf dem Foto könnt ihr gut erkennen, wie grün die Landschaft im Augenblick war. Es kann gut sein, dass ihr das bei eurem Besuch nicht ganz so üppig vorfinden werdet. Hier gab es überhaupt nichts Aufregendes. Kein Feuerwerk, keine Fanfaren … Auf dem Parkplatz standen einige Busse und PKWs herum und in der Gegend stromerten Leute durch die karge Landschaft. Hinter der kleinen Mauer auf dem Foto ging es relativ steil nach unten ins Meer. Einige Wahnsinnige lassen sich natürlich mit einem Fuß in der Hölle fotografieren, sprich, sie stellen sich so nah an den Abgrund, dass ich mich abwende, um nicht den Sturz in den Tod live mitansehen zu müssen. Okay, es ist dann heute doch nichts passiert, aber überrascht hätte es mich nicht. Aber so ist es ja immer: ich bekomme schon die Krise, wenn ich nur 5 Meter an so einen Abgrund ran muss, weil ich ja nie weiß, wie sich diese Kante unter mir darstellt. Ist da solider Fels? Ist die Kante vielleicht nur 20 cm dick und ich sehe es nicht? Gut, ist mein Problem, ich kann damit leben. Zu unterschätzen ist die Gefahr hier am Kap jedenfalls nicht. Jedes Jahr sterben Menschen, die sich zu nah an den Abgrund getraut haben und dann abgestürzt sind. An der linken Seite dieser Säule befand sich eine Tafel mit den wichtigsten Daten zu diesem Ort. Ein Foto ohne Menschen war übrigens nicht zu schaffen. Ich habe mehrere Minuten ausgeharrt, aber dann gab ich auf. Soviel Zeit hatte ich dann heute doch nicht.Ja, klar, gab es da noch den Leuchtturm, der den Schiffen signalisierte, dass sie mal nicht so nah ran kommen sollten. Besichtigen konnte man ihn allerdings nicht. Die Steilküste befand sich übrigens auf dem Foto links vom Leuchtturm. Das sieht dann so aus: Weiter oben beim Parkplatz gab es ein kleines Touristen-Informationsbüro. Dort konnte man Andenken kaufen, unter anderem auch ein Zertifikat, das einem den Besuch dieses wundervollen magischen Ortes bestätigte. Ich glaube, sie verlangten 11 Euro dafür. Ihr müsst mir eben auch ohne Zertifikat einfach glauben, dass ich tatsächlich hier war! Es bestand die Möglichkeit, sich etwas abseits des Hauptweges in die Landschaft hineinzubegeben. Ein Teppich aus Mittagsblumen (korrigiert mich bitte, wenn es sich um andere Blumen handelt) leuchtete grün und gelb, obwohl wir gar keine Sonne hatten. Achja … und schon fing es wieder an zu regnen. Wind und Regen trieben die Menschen schnell in ihre Busse und uns in das Touri-Geschäft. Dort konnte man sich halbwegs unterstellen. Ich habe es jedenfalls genossen, die Nase in den Wind zu halten und der Brandung da unten zu lauschen. Das Gequassel in diversen Sprachen von den Leuten um mich herum musste ich halt ausblenden. Ich habe mir noch ein wenig die schönen Erinnerungen angesehen, die man in dem Geschäft kaufen konnte, aber naja … Erinnerungen trage ich im Herzen und nicht in gekauften Kitsch-Fotos. (War das jetzt zu dick aufgetragen?) Ach, übrigens, auf dem Weg zum Kap habe ich an einer Abzweigung den Hinweis auf die Bar Moinho gesehen. Ihr erinnert euch? Geheimtipp. Das würde ich wiederfinden. Und morgen hatte ich einen freien Tag, an dem ich die Bar besuchen konnte.
Sintra – Märchenschlösser und Zaubergärten
Um 11:30 Uhr fuhren wir vom Cabo da Roca weiter in Richtung Sintra. Wir waren zu viert im Auto, meine Fahrerin fuhr super und wir unterhielten uns im Auto über alles Mögliche oder schauten uns die tolle Landschaft an. Und ja, die Landschaft hier, „links“ von Lissabon ist viel, viel interessanter als ich es erwartet hatte. Oder ich sag es mal anders: ich könnte hier definitiv noch mal einen Urlaub verbringen! Sintra selber ist großartig! Hallo? Ihr kennt Sintra nicht? Kleiner Tipp: fahrt dort unbedingt mal bei Gelegenheit vorbei! Sintra ist für alle Portugal-Liebhaber ein verheißungsvoller Ort. Große Pinienwälder sorgen für ein etwas angenehmeres Klima. Die Großstadt Lissabon ist leicht per Bahn erreichbar. Und das Meer ist auch nicht weit entfernt. Der portugiesische Adel und einige reiche Unternehmer sahen das genauso und haben sich im Laufe der Jahrhunderte wunderschöne Häuser und große Paläste gebaut. Jetzt endlich hatte ich die Möglichkeit, mir selber einen Eindruck davon zu machen. Mir war natürlich absolut klar, dass ich in ein, maximal zwei Tagen keine Chance hatte, mir alles Interessante mit der mir eigenen Intensität und Muße anzuschauen. Ein kleiner Ort (ca. 10.000 Einwohner) mit steilen Straßen und vielen kleinen und kleinsten Geschäften, im Zentrum der Palacio National mit seinen zwei markanten Schornsteinen. Das Zentrum war natürlich touristisch überlaufen. Es gab jede Menge kleiner Geschäfte und Bars mit teilweise überraschenden Konstruktionen, um das steile Gelände auszugleichen. Muss ich es noch erwähnen? Natürlich ist das ganze Gebiet UNESCO Weltkulturerbe. In den 21 Jahren (seit 1985), in denen ich regelmäßig Portugal besucht habe, war ich noch nie in Sintra. Schon immer wollte ich mal nach Sintra! Und jetzt war ich dort! Ein zufriedenes Grinsen schlich sich in mein Gesicht und die Reaktion meiner Mitreisenden bestätigte, dass man mir das offensichtlich ansah. Okay, es regnete natürlich mal wieder. Wir sind erst mal zum Palácio National gegangen und haben dann beratschlagt, was wir bei den Wetterverhältnissen anschauen wollten. Zur Wahl standen der Nationalpalast, der Palácio Nacional da Pena und die Quinta da Regaleira. Bei Regen war natürlich alles besser geeignet, was innerhalb eines Gebäudes gemacht werden konnte. Offiziell geplant war allerdings die Quinta da Regaleira (ja!), aber Helena war flexibel und wollte sich nach ihrer Gruppe richten. So sah es aus … jede Menge Sehenswürdigkeiten, aber wahrscheinlich nur Zeit für eine davon. Einige aus der Gruppe schienen nicht so sehr der „Ich schau mir alte Häuser an“-Typ zu sein und wären wohl lieber wieder shoppen gegangen. 🙂 Gut, es wurde daher entschieden, dass wir alle gemeinsam, alleine oder in Grüppchen durch die Stadt spazieren gehen, eine Kleinigkeit zu Mittag essen, gegebenenfalls ein paar Andenken für die Lieben in Deutschland kaufen, um uns dann um 14:00 Uhr wieder vor dem Nationalpalast einzufinden. Die Leute teilten sich so ein bisschen in verschiedene Gruppen auf. Meine Gruppe schlenderte durch die Gassen auf der Suche nach einem kleinen Imbiss. Gelandet sind wir dann in einer winzigen Konditorei und haben uns dort Kleinigkeiten zum Essen gekauft. Natürlich habe ich die uns von Helena empfohlene Queijada probiert. Aber vorher ein Tosta Mista gegen den Hunger. Dazu einen Galão Escuro, also einen dunklen Milchkaffee. Die Queijada (eine Art Miniatur Käsetörtchen, schmeckte sehr lecker, allerdings war mir der Teig, der als Gefäß diente, zu hart. Da musste ich richtig kauen. Nach dem kleinen Snack sind wir weiter geschlendert, erst mal immer nur nach oben. Die Mädels haben sich ein paar der Läden von innen angesehen, ich blieb derweil draußen und schaute mir das bunte Treiben an: da wurde geknutscht, woanders wurde gestritten, hier wurde diskutiert … manche Leute hatten sich nichts zu sagen. Wir trafen dann wieder auf Helena, unsere Reiseleiterin, die uns einen kleinen Aussichtspunkt zeigte. Von dort ging es dann über Treppen schnell wieder nach unten und nach ein paar weiteren Zwischenstopps in Läden dann schließlich zum vereinbarten Treffpunkt vor dem Nationalpalast. Es war immer noch nicht geklärt, welchen Palast oder welche Quinta wir uns ansehen wollten. Alles würde aus zeitlichen Gründen nicht funktionieren. Mir war es egal, weil ich mir für morgen sowieso all das, was wir heute nicht ansahen, einplanen würde. Inzwischen war das Wetter viel besser und es regnete nicht mehr, so dass wir bei der Ursprungsplanung, nämlich der Quinta da Regaleira blieben (großer Park = viel draußen sein = schlecht bei Regen). Vom Nationalpalast aus ist die Quinta zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Sie liegt direkt an der Straße. Der Eintritt kostete 6 Euro, schloss aber sowohl den riesigen Park als auch das Gebäude ein. Das war doch mal ein Gebäude! Die Munsters hätten ihren Spaß an der Quinta gehabt! So eindrucksvoll das gotische Gebäude aussah, so war das eigentliche Highlight der große romantische Garten … ach was, die riesigen Parkanlagen. Hier gab es viele versteckte Plätze, Türme, Grotten und ein ausgedehntes Tunnelsystem. Alles war üppig bewachsen. Wenn ihr Sinn für Romantik habt, dann schnappt euch euren Liebsten oder eure Liebste und verbringt Stunden in dieser Anlage! Keine Ahnung, wie das im Sommer aussah, aber wir haben auch bei unseren mäßigen Temperaturen von ca. 18 Grad beim Herumwandern durchaus geschwitzt. Der Park befand sich nämlich an einem Hügel und man musste ständig Schrägen oder Treppen hoch gehen. Mein erklärtes Ziel war natürlich der Brunnen der Initiation. Und ich wollte ihn von unten und nicht von oben erreichen, also über den Weg hinter dem Wasserfall. Und genau dafür hatte ich mir extra eine Taschenlampe mitgenommen. Plötzlich sah ich einen kleinen Teich vor mir, an dem rechts ein Weg nach oben vorbei führte, der aber auch quer durch das Wasser über ein paar eingelassene Steine eine Überquerung – oder sollte ich Durchquerung schreiben? – ermöglichte. Von oben hörte ich: „Na, wer traut sich?“, während gleichzeitig eine meiner Mitreisenden bereits von der anderen Seite zurückkehrte. Ja, natürlich! Das war’s! Und wenn ich absaufen würde, ich MUSSTE diesen Weg einfach gehen! Also tapfer vorsichtig einen Fuß vor den anderen gesetzt, von einem Stein zum anderen balancierend … ich fühlte mich von oben beobachtet, musste aber auf meine Schritte achten. Und dann, so ca. 8 Steine später, war ich drüben. Vor mir war ein dunkles Loch und meine Mitreisende. Ich holte die Taschenlampe raus und auf ging’s! Es war wirklich absolut dunkel … ohne Taschenlampe. Der Stollen sah grob aus dem Fels gehauen aus und führte nicht ganz gerade in das für uns Unbekannte. Wir fühlten uns wie Indiana Jones! Kurz nach dem Start standen wir hinter einem kleinen Wasserfall und konnten die (wenigen) Leute beobachten, die wie wir über die Trittsteine balancierten. Wir drangen weiter in den dunklen Fels vor. Die Gänge durch den Fels waren nicht mal so eben zwei Meter lang oder so. Es handelte sich um eine recht ausgedehnte Anlage. Irgendwann kamen uns andere Leute entgegen, auch welche aus unserer Reisegruppe. Die hatten den einfacheren Weg gewählt, nämlich den bequemen Einstieg von oben, die Wendetreppe nach unten und dann durch den Stollen. Mancher hatte das Smartphone als Taschenlampe verwendet, aber meine Lampe war natürlich viel stärker (das war so eine High-Tech Super-Duper LED-Lampe. Wen es interessiert: Fenix LD41). Und dann standen wir am unteren Ende des Brunnens der Initiation (Poço Iniciatico). Es war dunkel, aber von oben drang natürlich Licht herein. In neun Ebenen führte ein spiralförmiger Gang an der Innenwand nach oben. Unten auf dem Boden sahen wir dieses ominöse Muster in den Boden eingelassen. Davon habe ich aber kein Foto, es war zu wenig Licht. Im Internet gibt es genügend Bilder davon, zum Beispiel in der Wikipedia. Das zeigt vor allem, dass dieser „Brunnen“ niemals ein Brunnen gewesen war. Im Internet gibt es sogar ein 360°-Grad Video von dem Bunnen … und nicht nur vom Brunnen: http://www.regaleira.pt/visitavirtual/interactive/! Sehr cool! (28.04.2018 – Hinweis: das 360°-Video kann ich leider nicht mehr finden. Ich habe den ursprünglichen Link deswegen auf inaktiv gesetzt.) Und auch im Kinofilm „Die neun Pforten“ mit Johnny Depp kommt dieser Brunnen vor. Er wird übrigens auch „inverser Turm“ genannt. Meine Begleitung und ich (wir waren seit der Überquerung des Sees nur zu zweit, aber das war ein Vorteil) stiegen die neun Ebenen des Poço Iniciatico nach oben. Wir erkundeten anschließend weitere Teile der Parkanlage. Es gab noch weitere Ein-/Ausgänge in das Tunnelsystem. Das war richtig spannend! Aber auch außerhalb des Felsens war die Anlage sehr interessant und bot an jeder Ecke Neues. Immer wieder gab es Steinbänke, wo man sich hinsetzen und vor sich hinträumen konnte. Dann gab es kleine Liebesgrotten, die zu verruchtem Spielen einluden. Aber auch Arena-artige Plätze für Theateraufführungen gab es. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die umfangreiche Fotostrecke von Kilchen hinweisen: Sintra: Zauberhafte Quinta da Regaleira. Sie hat viele, viele Ecken der Anlage mit der Kamera eingefangen. Ich glaube, sie ist in diese Anlage genauso verliebt wie ich. Und doch muss man dort einfach mal selber auf Entdeckungstour gegangen sein. Nur eins ist wichtig: plant wirklich genug Zeit ein! Irgendwann waren wir zwei erschöpft. Außerdem gab es eine vereinbarte Zeit, zu der wir alle uns wieder am Eingang treffen wollten. Aber noch hatten wir etwas Zeit. Am Anfang der Parkanlage, in der Nähe der Quinta, gab es einen Mini-Biergarten, wo man gegen teures Geld ein kleines Bier bekam. (Den Preis weiß ich nicht mehr.) Schön war es dort nicht und teuer zudem. Wir blieben deswegen auch nicht lange dort, sondern beschlossen, nun doch noch die Quinta selbst zu besichtigen. Meine Begleitung war richtig lieb! Sie war sofort einverstanden und wir zwei machten uns auf den Weg (Ehrlich gesagt, falls du das mal hier liest: vielen Dank für deine Begleitung! Es war ein richtiges Vergnügen und eine echte Bereicherung!) Von innen war das Haus nicht mehr so gespenstisch wie von außen. Aber es war komisch. In einem Raum war rundum an der Wand ein schmaler Streifen mit Glas im Boden. Der Raum war schummerig beleuchtet. Wenn man durch die Tür trat, dachte man ganz spontan, man würde herunterfallen und der Boden würde in der Mitte schweben. Aber das Glas war kein Abgrund, sondern eben nur spiegelndes Glas. Sehr merkwürdig. Meine Sinne waren verwirrt. Ging es nur mir so? Insgesamt war das Gebäude nicht mehr eingerichtet. Die Räume waren alle in gutem Zustand, aber weitgehend leer. Interessanterweise gibt es über das Innere der Quinta praktisch keine Informationen im Internet, auch keine Fotos. Wenn mir da mal jemand eine gute Quelle nennen könnte, wäre ich sehr dankbar. Da wir zwei nicht mehr viel Zeit hatten, hatte ich keine Gelegenheit, mir irgendwelche Notizen zu machen. Und der Akku von meinem kleinen Fotoapparat hatte eh schon schlapp gemacht. Tut mir also leid … die Geheimnisse der Quinta bleiben im Verborgenen und müssen von euch höchstpersönlich erkundet werden. Beim Verlassen der Quinta sahen wir draußen auf der Straße schon den Rest der Gruppe stehen. Wir waren anscheinend die Letzten. Danke für’s Warten! Gemeinsam trotteten wir wieder runter nach Sintra. Bergabwärts geht es immer etwas leichter. 😉 Regen hatten wir nun nicht mehr. Überhaupt hatten wir am Nachmittag Glück mit dem Wetter gehabt. Von ein paar wenigen sanften Schauern abgesehen, blieb alles trocken. Ungewöhnlich! Ich dachte schon, in Portugal regnete es immer. 😉 Mit den Autos ging es zurück ins Hotel. Anschließend erwartete uns schon wieder das nächste Highlight in unserem Urlaub …Privater Abend bei unserer Reiseleiterin Helena
Helena hat das Glück, in einer Wohnung in der Innenstadt zu wohnen. Für heute Abend hat sie uns zu sich eingeladen. Ich empfand diese Einladung als ganz besondere Ehre, sollte man doch Beruf und Privatleben üblicherweise auseinanderhalten. Mir ist bewusst, dass sie durch ihren Beruf viele Menschen kennenlernt und von daher kaum freundschaftliche Kontakte zu ihren Kunden aufbauen kann. Umso bemerkenswerter war es, dass sie unsere Gruppe so nah an ihren ganz privaten Bereich heranließ. Keine Ahnung, wie es die anderen Gruppenmitglieder empfanden, aber ich werde diese Geste von ihr niemals vergessen. Danke, Leninha! Während Helena damit beschäftigt war, ihre Wohnung für die Gäste herzurichten und das Essen vorzubereiten, machten wir uns vom Hotel aus auf, mit der Bahn nach Lissabon zu fahren. Ebenfalls für immer in Erinnerung bleiben wird mir das „Gehbier“ des zweiten männlichen Mitglieds unserer Gruppe. Er drückte mir beim Verlassen des Hotels ein Bier in die Hand, damit wir nicht völlig dehydriert in Lissabon ankämen … er nannte es ein „Gehbier“. Fand ich klasse! Wir fuhren also alle gemeinsam wieder bis zum Bahnhof Cais do Sodré. Von dort ging es dann zu Fuß weiter zu Helenas Wohnung, und zwar mitten durch die Innenstadt. Da wir für die Versorgung mit Getränken zuständig waren, kauften wir entsprechend unterwegs ein … Ladenschlusszeiten gibt es nur in Deutschland. 😉 Ich hatte allerdings bereits eine Flasche Portwein aus dem Pingo Doce beim Hotel dabei. Die Stimmung war sehr ausgelassen, auch wenn wir auf „der letzten Meile“ leichte Orientierungsprobleme hatten. Das lag aber nicht am Alkohol, sondern an unseren mangelhaften Ortskenntnissen. Wie gesagt, wir hatten Spaß. An einem Ginjinha (siehe auch Lissabon-Reise mit Sunwave – die Hauptstadt von Portugal) kamen wir auch diesmal nicht vorbei. Mit Hilfe mehrere Smartphones kamen wir dann irgendwann bei Helena an. Ihre Wohung war in einem Altbau und hatte freigelegtes Fachwerk im Inneren. Sie nannte uns auch den Mietpreis für die Wohnung. Ich war doch etwas über die Höhe der Miete überrascht. Billig konnte man das kaum nennen. Der Abend war sehr privat und deswegen gibt es auch keine Fotos. Sorry. Für 12 Leute wurde es schon etwas kuschelig, aber das machte niemanden etwas aus. Die wenigsten Gruppenmitglieder konnten mit Portwein etwas anfangen. Klar, Rotwein kennt jeder, aber Portwein scheint doch weniger bekannt zu sein, als ich dachte. Grund zur Sorge hatte ich nicht … die von mir mitgebrachte Flasche war schnell leer. Und andere Getränke genauso. Irgendwann holte Helena sich eine Gitarre und fing an zu singen. Und auch wir (wenigstens einige von uns) sangen mit. In unserer Gruppe waren auch Osteuropäer. Die fingen dann im Laufe des Abends an zu tanzen. Zunächst war es wohl Samba, dann Zumba irgendwas … und dann … man glaubt es kaum … (mein Mund steht immer noch offen!) … präsentierte uns ein Gruppenmitglied ausgiebigen Bauchtanz! Es war so klasse! Und sie bekam dafür auch den verdienten Applaus! Zu dem Zeitpunkt war die Stimmung am Kochen. Gegen 24:00 Uhr entschieden wir trotzdem, ins Hotel zurückzukehren. Morgen war für Helena ein neuer Arbeitstag und auch wir wollten morgen ja nicht erst gegen Mittag aufstehen. Und außerdem … ihr wisst schon … von wegen durchgemachte Nächte! Weicheier! Wir marschierten den Weg zum Bahnhof wieder zurück. Und ja, wissst ihr was? Es regnete mal wieder ordentlich. Das war uns aber inzwischen schon so richtig egal.weiter zum 7. Tag (Palácio Nacional da Pena in Sintra, Bar Moinho Dom Quixote in Colares) zurück zum 5. Tag (Serra da Arrábida, Weinprobe, Fado)
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