Ich stehe dem momentanen 3D-Hype noch sehr skeptisch gegenüber, obwohl ich mich nicht unbedingt als technikfeindlich einstufe. Zuhause haben wir noch keine 3D-Infrastruktur … vor kurzem erst auf HD aufgerüstet, nun muss das Zeug erstmal wieder eine Weile halten.

Aber man kann sich ja mal bei Saturn ins 3D-Studio setzen, sich eine Shutter Brille aufsetzen und in einen 3D-Fernseher starren.

Und dann gibt es ja noch die 3D-Kino Filme. So wie Die Legende von Aang. Mein Sohn hat sich alle „Avatar“-Folgen im Fernsehen angesehen. Ich selber habe ab und zu mal reingeschaut, kann mich aber für den Anime-Stil nicht so begeistern. Das Thema der Serie bzw. des Films finde ich allerdings schon interessant.

Da unser Kino in Erding, das Cineplex, bisher keine 3D-Filme zeigen konnte, suchten wir uns ein Kino in München aus, das CinemaxX am Isartor.

Erwachsene zahlen 12 Euro, Kinder 9 Euro, jeweils zuzüglich Vorbestellungs-Gebühr von 0,50 Euro. Abgerechnet wird direkt über Kreditkarte. Wieso sind die Karten im Internet 50 Cent teurer als an der Kasse? Das Kino bucht das Geld doch sofort ab, egal ob ich komme oder nicht. Das sollte doch eher gut für einen Rabatt sein, finde ich.

Parken in der Innenstadt ist schwierig. Wir wählten das Böhringer-Parkhaus gleich um die Ecke, was uns zusätzliche 7 Euro kostete. Alternativ hätten wir mit dem Auto nach Markt-Schwaben und von dort mit der S-Bahn zum Isartor fahren können. Die Kosten habe ich nicht durchkalkuliert.

Kleine Tüte Popcorn plus kleine Cola kostete noch mal 7,20 Euro.

Hat sich das Geld denn nun gelohnt? Im Internet hatte ich bereits gelesen, dass der Film meistens komplett durchgefallen war. Wir wollten ihn trotzdem sehen. Ich fand den Film ganz spannend. Klar gab es Längen und klar konnte außer Noah Ringer (der den Aang spielte) keiner der Schauspieler wirklich begeistern, aber es war dennoch gute Unterhaltung. Aber machen wir uns nichts vor: man hätte aus dem Thema viel mehr machen können, richtig Eintauchen konnte man in dem Film nie.

Aber zurück zum 3D. Auch dieser Film bewies mir einmal mehr, dass ich auf 3D im Kino weiter gut verzichten kann. Die Polfilter Brille sog die Brillianz aus den Farben. Aber viel schlimmer war, dass es sich überhaupt nicht um einen 3D-Film handelte. Bis auf den eingeblendeten Text ab und zu, der den Zuschauer darüber informierte, an welcher Location man sich gerade befand, war kein räumlicher Effekt wahrzunehmen. Angeblich ist der Film komplett in herkömmlicher Technik gedreht und erst hinterher per Computer auf 3D hochgerechnet worden. Wenn das der Fall ist, dann haben sie die Nachbearbeitung aber geschickt versteckt. Von 3D so gut wie keine Spur. Stattdessen ein unscharfes Bild, das wie mit einem Grauschleier überdeckt zu sein schien. In Zeichen von brillianten HD-Fernsehern ist so ein Bild eine Unverschämtheit. Und dafür dann auch noch einen satten Aufpreis zu berechnen, grenzt schon bald an Nepp.

Für mich ist 3D erst dann wirklich ein Thema, wenn ich zum einen keine Brille dafür benötige, und zweitens das Bild nicht nur in der Tiefe gestaffelt ist, sondern echtes 3D bietet, also eine holografische Technik, so dass sich die Perspektive auf die Szene ändert, wenn man sich vor dem Bildschirm oder der Leinwand weiter zur Seite bewegt. Gut … für ein Kino vielleicht nicht so super, weil die Randplätze dann noch unattraktiver wären, denn wer mag den Protagonisten schon gerne von der Seite in die Ohren schauen? Also okay … ich wäre schon ganz glücklich, wenn ich mich mit meiner Familie ohne Brille vor einen Fernseher setzen könnte, und alle den Film dreidimensional sehen könnten. Aber genau das ist bei autostereoskopischen Displays weiterhin ein großes Problem: jedes Auge von jedem Zuschauer muss ein optimales Bild erhalten, sonst gibt es keinen vernünftigen 3D Eindruck. Das ergibt bei mehreren Zuschauern eine ganze Menge gleichzeitiger Bilder, die sauber getrennt optimal in die jeweilgen Augen gelenkt werden müssen. Die Technik gibt es schon seit 10 Jahren, aber so richtig einsatztauglich ist das alles noch nicht, also weiter abwarten. 😉

Im Saturn-Studio bot die TV Technik im Gegensatz zum Kino-„Erlebnis“ mit Shutter Brillen ein wesentlich besseres 3D-Gefühl. Farben brilliant, Bild scharf und hell. Aber ich mag nicht mit Brille vor dem Fernseher sitzen. Und außerdem mag ich nicht meine Geräte für viel Geld austauschen. Auch hier heißt es also weiter abwarten. 🙂

Bleibt das Kino hin und wieder. Aber verarscht uns Kunden nicht mit überteuerten Preisen und schlechter Qualität, denn Hypes können genauso schnell vorbei sein wie sie entstehen!

Zuhause beim Recherchieren durfte ich dann lesen, dass unser Cineplex-Kino in Erding nun wohl ebenfalls über 3D-Technik verfügt. Selbst Die Legende von Aang – 3D läuft dort wohl.

Da hätten wir uns einiges an Kosten sparen können, denn der Weg nach Erding ist viel kürzer, Parkgebühren fallen keine an, die Eintrittskarte kostet 5,50 Euro plus 3 Euro 3D Zuschlag für einen Erwachsenen. Den Preis für Kinder weiß ich aktuell nicht, werde ihn aber nachreichen. Auch das Popcorn und die Cola ist billiger. Die Preise variieren natürlich je nach Tageszeit und Reihe. Die 5,50 + 3,00 Euro wären es heute um 15:00 Uhr gewesen, somit ist ein direkter Vergleich zum CinemaxX-Kino möglich.

Wir werden noch diese Woche das 3D Kino in Erding testen.