Ich lese gerade in Kai Lewendoskis Portugalforum (http://www.portugalforum.de) und stelle fest, dass fast alle Schreiberlinge dort ein Pseudonym verwenden. Natürlich ist das nicht nur dort so, sondern man findet das überall im Internet. In Kais Forum wird speziell in den Nutzungsbedingungen und im so genannten Forums-Knigge darauf hingewiesen, dass reale Namen verwendet werden sollen, aber anscheinend haben die Autoren dennoch das Bedürfnis, nicht unter ihrem echten Namen zu schreiben.

Aber warum ist das so? Besteht überall die Angst, für seine freie Meinung von jemanden zur Rechenschaft gezogen zu werden? Grundsätzlich sollte jeder doch öffentlich nur das von sich geben, was er auch guten Gewissens vor sich und anderen verantworten kann. Ganz im Gegenteil kann doch der eigene Name für Qualität und Authentizität stehen.

Auf der anderen Seite mag der Umkehrschluss, dass jeder, der im Internet mit Pseudonym herumirrt, etwas zu verschleiern hat, zu gewagt sein.

Verständlich wird ein Pseudonym, wenn dieses über Jahre quasi wie ein Real Name etabliert wurde. Oft ist dann sogar die Person dahinter bekannt, das Pseudonym entspricht dann mehr oder weniger einem Spitznamen.

Ich kenne auch Fälle, wo jemand sich kritisch über seinen Arbeitgeber äussern wollte, von dessen Seite aber Repressalien fürchtete.

Vielleicht ist es aber auch ganz sinnvoll, sich der Datensammlungswut der nationalen und internationalen Behörden einfach durch verschiedene Pseudonyme zu entziehen. Sicher, letztendlich lässt sich jedes Pseudonym zurückverfolgen und auf die echte Person beziehen, wenn man nur genug Aufwand treibt.

Daneben gibt es auch Plattformen wie zum Beispiel Second Life, die ein Pseudonym erzwingen. Ich heiße in SL Sergio Callisto. Da macht es Sinn, den gleichen Namen auch auf anderen Plattformen wie Flickr zu verwenden, wenn ich dort etwas veröffentlichen will, was im direkten Bezug zu diesem Avatar steht.